Richard Müller

Schweizer Gewerkschaftsfunktionär; SPS; Präsident des Schweizer Gewerkschaftsbundes (SGB) 1978-1982; Nationalrat 1963-1983

* 22. Februar 1913 Zürich

† 23. Oktober 1986

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 34/1984

vom 13. August 1984

Wirken

Richard Müller wurde am 22. Febr. 1913 in Zürich geboren. Sein Vater war in den 30er Jahren im Holz- und Liegenschaftenhandel in Frankreich tätig und ein Bekannter des späteren französischen Volksfront-Ministerpräsidenten Léon Blum (1872-1950). Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wirkte er als Journalist bei der "Weltwoche" und bei der "Tat".

M. studierte an den Universitäten Paris (1931-36) und Zürich Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft. Mit einer Arbeit über "Die freie Gewerkschaftsbewegung in Frankreich mit besonderer Berücksichtigung der Zeit von 1918 bis 1938" promovierte er zum Dr. rer.pol. Während seines Studiums hatte er Kontakt mit Blum und der französischen Linken, deren Einigungsbestrebungen ihn damals tief beeindruckten. An der Universität Zürich war M. auch studentenpolitisch tätig und gehörte u.a. der "Kampfgruppe gegen geistigen Terror" an.

Nach Abschluß seines Studiums war M. zunächst beim Statistischen Amt des Kantons Zürich tätig, bevor er 1941 auf Empfehlung des SPS-Politikers Hans Oprecht zum Zentralsekretär der PTT-Union (Union schweizerische Post-, Telephon- und Telegraphenarbeiter; gegr. 1891; 1978 rd. 25 000 Mitglieder) gewählt ...